09-10-08

Nachruf in der "YACHT":

Friedel Klee ist auf See geblieben

IN MEMORIAN

Der Blauwassersegler Friedel Klee (79) wurde am 12. September vor der Küste Oregons von der Coast Guard tot in seinem gestrandeten Schiff aufgefunden. Vermutliche Todesursache: Herzversagen.

Friedel Klee war bekannt als kritischer Querdenker und hintersinniger Buchautor. Mitte der 70er Jahre stieg der in Soest geborene Westfale aus dem Berufsleben als leitender Angestellter bei der Dehler-Werft aus, um zusammen mit seiner Frau Ursel nur noch der Langfahrt zu frönen. 1976 starteten sie auf "Vagant", einer Optima 92, zu ihrer ersten Weltumsegelung. Die Erfahrungen und Erlebnisse dieser dreijährigen Fahrt schrieben sie in dem Buch "...und immer mal liegt Land im Wege" (Delisu Klasing Verlag) nieder.

Nach ihrer Rückkehr wurde schnell klar, dass sie für das Landleben verdorben waren. Im Juni ´82 zog es sie wieder hinaus, südwärts um Kap Hoorn herum, durch den pazifischen Ozean bis nach Neuseeland, dann nordwärts an Japan vorbei, entlang der Aleuten, bis sie die Küste Kanadas erreichten. Von dieser Reise erzählt das zweite Buch "Die Welt ist noch weit" (ebenfalls Delius Klasing, beide Bücher vergriffen).

Nach dem Tod seiner Frau - Ursel Klee starb 1999 nach schwerer Krankheit - segelte er meist allein. Auch auf seiner letzten Reise.

Nachruf im PALSTEK:

23. Oktober 2001

Weltumsegler Friedel Klee ist tot

Als "Testsegler" hat Friedel Klee viele Jahre in der Entwicklung der sauerländischen Familenwerft Dehler gearbeitet. Die Anfang der siebziger Jahre von E.G. van de Stadt gezeichnete Optima 92 wurde sein Schiff: 1974 übernahm er den Prototyp und stattete ihn gemeinsam mit seiner Frau Ursel für eine Weltumsegelung aus. Drei Jahre dauerte diese erste Reise mit "Vagant"; als Ursel und Friedel Klee zurückkamen, war ihnen klar, dass sie nicht mehr dauerhaft an Land leben wollten.

1982 folgte eine weitere große Fahrt, rund Kap Hoorn, durch den Pazifik nach Neuseeland, nach Japan und weiter nordwärts bis nach Kanada. Die Klees lebten auf ihrem Schiff, überstanden unbeschadet eine Kenterung in der Dixon Entrance zwischen Alaska und Kanada. In ihren Büchern  ...und immer mal liegt Land im Weg und Die Welt ist noch weit erzählten sie von ihren Reisen und infizierten so viele Segler mit dem "See-Bazillus".

1999 starb Ursel Klee nach einer schweren Erkrankung; für Friedel Klee ein unersätzlicher Verlust. Er segelte fortan alleine.

Eigene Gesundheitsprobleme und technische Pannen an seiner "Vagant" machten ihm zu schaffen. Im Mai dieses Jahres schrieb er an den PALSTEK: "Ich hoffe nämlich immer noch, dass meine nun schon reichlich lange andauernde Pechsträhne endlich ein Ende hat, damit ich wenigstens mal wieder einen Sommer in Ruhe und Frieden segeln kann; Kodiak, Shumagins und zum Herbst hin über Kalifornien nach Mexiko zum Aufwärmen und für ein paar überfällige Schönheitsreparaturen."

Wenn auch Friedel Klee so weit nicht mehr gekommen ist, so hat er doch Frieden gefunden: Am 12. September fand die US-Coast-Guard ihn an der Küste Oregons tot an Bord seiner gestrandeten "Vagant". Er starb vermutlich an Herzversagen.